Was ist Multiple Sklerose?
Die Multiple Sklerose, kurz „MS“ genannt, ist eine chronische Erkrankung des Zentralen Nervensystems. Bei der Erkrankung wird die Schutzhülle, die die Nervenzellen umgibt, von Entzündungs- und Abwehrzellen des eigenen Körpers angegriffen. Die Nerven werden beschädigt und Nervenreize können nur noch schlecht weitergeleitet werden. Infolgedessen kann es zu den verschiedensten Symptomen wie Muskelschwäche, Minderung des Sehvermögens, Spastiken oder Lähmungen kommen.
Die Multiple Sklerose betrifft vor allem junge Erwachsene – am häufigsten tritt die MS um das 30. Lebensjahr herum auf – und kann zu dauerhaften Behinderungen und auch frühzeitiger Berentung führen. Weltweit sind ungefähr 2 Millionen Menschen von der Multiplen Sklerose betroffen, wobei Frauen etwa doppelt so häufig erkranken wie Männer. Die MS ist somit die neurologische Erkrankung, die am zweithäufigsten vorkommt.
Ursachen der Multiplen Sklerose:
Wie die Multiple Sklerose entsteht, ist noch immer nicht vollständig geklärt. Jedoch wird vermutet, dass verschiedene Komponenten zusammenkommen müssen, damit die Krankheit hervorgerufen wird.
Zu den inneren Einflüssen, die mit für MS verantwortlich sein können, zählen zum einen genetische Komponenten und Störungen des Immunsystems, zum anderen Stoffwechselstörungen der Nervenhüllen. Auch Umwelteinflüsse wie klimatische oder geographische Bedingungen sowie Ernährungsgewohnheiten, Infekte oder Unfälle können eine Rolle spielen.
Behandlung mit Physiotherapie:
Die Physiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Erkrankten, denn sie hilft dabei, die Bewegungsfähigkeit des MS-Patienten so lange wie möglich zu erhalten. Häufig kommt es bei der Multiplen Sklerose durch Schmerzen und Spastiken zu falschen Bewegungen und Fehlbelastungen. Durch physiotherapeutisches Training können diese Faktoren vermindert oder behoben werden und der Patient kann seine Bewegungen wieder besser steuern.
Wie verläuft eine physiotherapeutische Behandlung?
Viele Patienten leiden unter Krämpfen oder Spastiken. Diese entstehen, weil die Muskelspannung stark erhöht ist und die Gelenke sich gegen Bewegungen wehren. Mit Hilfe von passiven Übungen werden in der Bewegungstherapie die Muskeln gelockert und sie entspannen sich.
Auch der Gleichgewichtssinn kann bei MS-Patienten gestört sein, sodass es zu Problemen beim Gehen, Sitzen und Stehen kommen kann. Um den Gleichgewichtssinn zu verbessern, führt der Physiotherapeut gezielte Übungen mit dem Erkrankten durch, die es ihm ermöglichen, sich wieder sicherer zu bewegen, eine stabile Haltung einzunehmen und mögliche Stürze zu verhindern.
An Multipler Sklerose erkrankte Personen haben oft nur begrenzte Kraftreserven und auch alltägliche Handlungsweise strengen sie an. Der Physiotherapeut gibt den Patienten deshalb Tipps für den Alltag und kann mit ihnen einen Tagesplan erstellen. Der Erkrankte lernt, seine Kräfte besser einzuteilen, sodass der Alltag einfacher bewältigt werden kann.
Des Weiteren leitet der Physiotherapeut den Erkrankten an, Übungen auch alleine zu Hause durchzuführen, denn ein regelmäßiges Training ist wichtig, um den Verlauf der Krankheit möglichst lange aufzuhalten. Auch Autogenes Training oder Yoga, die dem Patienten helfen, zu entspannen, können bei der Behandlung unterstützend eingesetzt werden.