Morbus Bechterew: Symptome und Therapie
Morbus Bechterew ist eine rheumatische Wirbelsäulenerkrankung. Sie ist auch unter dem Begriff Spondylitis ankylosans bekannt. Typischerweise tritt eine zerstörende Knochenveränderung sowie eine Neubildung von Knochensubstanz gleichzeitig auf. Die Symptome sind chronisch-entzündlicher Natur. Betroffen ist nicht nur die Wirbelsäule, auch das Becken gerät oft in Mitleidenschaft. In diesem Fall wird in der Medizin von Iliosakralgelenken gesprochen.
Bei Morbus Bechterew treten im anfänglichen Krankheitsverlauf starke Rückenschmerzen auf. Somit besteht recht schnell eine Einschränkung der Beweglichkeit. Die Schmerzen gehen von der Wirbelsäule aus und ziehen sich oft durch den gesamten Oberkörper. Sie können ebenso in der Lenden-Beckengegend, am Gesäß oder in der Brust auftreten. Im Endstadium von Morbus Bechterew droht die Versteifung und Verwachsung einzelner oder mehrerer Gelenkknochen wie auch der Bänder. Kein Krankheitsverlauf gleicht dem anderen und die Schmerzsymptome unterscheiden sich von Patient zu Patient.
Morbus Bechterew tritt häufig in Schüben auf. Die Schmerzen wie auch die Beweglichkeitseinschränkungen nehmen im Laufe der Zeit zu. Neben den Hauptsymptomen kommt es gelegentlich auch zur Schädigung anderer Organe. Davon betroffen sind Augen oder Herz. Die Komplikationen hängen zwar unmittelbar mit der Krankheit zusammen, in der Regel werden sie jedoch gesondert behandelt.
Um Morbus Bechterew zu diagnostizieren, sind Mediziner auf den Patienten
angewiesen. Er stellt die wichtigste Informationsquelle dar. In einem
persönlichen Gespräch werden die Symptome erörtert, die in ihrer
Gesamtheit die typischen Anzeichen für die Wirbelsäulenerkrankung
bilden. Vor allem Patienten vor dem 45. Lebensjahr sind von Morbus
Bechterew betroffen. Weiterhin erfolgt eine Reihe von Untersuchungen wie
Röntgen, MRT und Blutentnahmen, um die Diagnose zu untermauern. Zu den
charakteristischen Beschwerden zählen:
• Langanhaltende Rückenschmerzen über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten.
• Verschlimmerung der Rückenschmerzen während der Ruhephasen. Bei Bewegung tritt meist eine Verbesserung ein.
• Regelmäßige Versteifung des Bewegungsapparats, insbesondere in den Morgenstunden, von mehr als 30 Minuten.
• Durch rückenschmerzbedingte Einschränkungen der Schlafqualität.
• Schmerzen am Gesäß.
• Im späteren Krankheitsverlauf eventuell Sehstörungen, Herz- oder Nierenbeschwerden.
Bei der Behandlung von Morbus Bechterew sind die vorrangigen Ziele, den
Krankheitsverlauf zu verlangsamen oder gar zu stoppen sowie die
Schmerzsymptome abzuschwächen. Um die Beweglichkeit des Körpers zu
erhalten, wird oft eine begleitende Physiotherapie verordnet. Sofern
Betroffene dazu in der Lage sind, ist auch regelmäßig ausgeübte
Gymnastik sinnvoll, um die Gelenke und die Wirbelsäule zu kräftigen. Ist
die Erkrankung fortgeschritten, kann Bewegung unter Umständen
schmerzhaft sein. Trotzdem ist sie für eine erfolgreiche Therapie
unverzichtbar. Die auftretenden Schmerzen lassen sich medikamentös durch
die Einnahme von Antirheumatika abmildern.