Körperhaltung – Spiegel der Seele?
Vordergründig betrachtet, dient unser Körper dazu, uns auf unseren zwei
Beinen fortzubewegen oder uns zu setzen, zu kauern oder liegend unsere
Zeit zu verbringen. Bei näherer Betrachtung ist aber die Art wie wir
unseren Körper präsentieren aber auch ein wichtiges Instrument der
non-verbalen Kommunikation, was wir als Körpersprache bezeichnen. Diese
Art der non-verbalen Kommunikation ist absolut international, so dass
sie von allen Menschen verstanden wird, auch von denen, die unsere
verbale Sprache nicht kennen.
Wir geben mit unserer Körpersprache unseren Gemütszustand preis. Dass
der Körper nicht lügt, ist besonders bei gehörlosen Menschen bekannt,
weil Sie vielfach darauf angewiesen sind, genau zu beobachten und die
Körpersprache zu interpretieren. Es versetzt sie in Heiterkeit, zu sehen
wie manche öffentliche Redner verbal etwas ausdrücken, woran sie selbst
nicht glauben und sich durch ihre Körpersprache verraten. Wir strahlen
mit dieser non-verbalen Kommunikation unbewusst Freude, Selbstvertrauen
und Selbstbewusstsein aus, aber auch Stress, Angst, Unterlegenheit,
Unlust, Depression und vieles mehr. Die Richtung der Kommunikation
scheint also vorgegeben zu sein. Unser Gemütszustand beeinflusst die
Haltung unseres Körpers. Neueste Forschungen haben gezeigt, dass die
Haltung aber auch direkte Rückkopplungen auf unseren eigenen
Gemütszustand hat. Wenn wir unsere Haltung bewusst in Richtung
Selbstbewusstsein, Neugierde und Lebensfreude verändern, hat das auch
direkte positive Auswirkungen auf unser Lebensgefühl.
Das bedeutet, dass die Haltung unseres Körpers, die durch unsere
vielfach sitzende Tätigkeit arg in Mitleidenschaft gezogen wird, auch
negative Auswirkungen auf unser Selbstwertgefühl und unsere Ausstrahlung
hat. Unsere Skelettmuskulatur ist auf viel Bewegung ausgerichtet.
Unsere inneren Organe funktionieren sogar besser, wenn wir uns schnellen
Schrittes bewegen. Sitzende Tätigkeit führt allmählich zu einseitigen
Muskelverkürzungen und zu einer ausgesprochenen Dysbalance der gesamten
Skelettmuskulatur. Die Dysbalance wird noch durch ständige Stressoren
wie e-mails, Termindruck, Angst vor Jobverlust und ähnliches verstärkt,
die für einen permanent erhöhten Level an Stresshormonen sorgen und
zusätzlich für zum Teil sogar schmerzhafte Verspannungen verantwortlich
sind. In vielen Fällen findet eine negative Rückkopplung statt.
Ein kleines Experiment macht die Wechselwirkung zwischen der Haltung des Körpers und der Gemütslage deutlich
Um die zweiseitigen Wechselwirkungen zwischen Körperhaltung und
Gemütszustand besser zu verstehen, empfehlen wir folgendes einfaches
Experiment:
Stellen Sie sich vor, Sie seien von dem Redeschwall Ihres Gegenübers
vollkommen gelangweilt und ermüdet, und Sie drücken das Gefühl auch in
Ihrer Körpersprache aus. Lassen Sie Ihre Schultern hängen, nehmen Sie
einen gelangweilten Gesichtsausdruck ein. Behalten Sie Gefühl und die
Haltung des Körpers für mehrere Minuten bei. Anschließend stellen Sie
sich vor, dass Sie einem sehr interessanten Gesprächspartner gegenüber
sitzen, dem Sie voller Energie zuhören, weil Sie so gespannt auf seine
Ausführungen sind. Straffen Sie Ihren Körper, heben Sie den Kopf und
machen Sie einen interessierten Gesichtsausdruck und vermitteln Sie
Neugierde. Sie werden feststellen, dass allein Ihre veränderte
körperliche Haltung Ihr seelisches Befinden fast von einer Sekunde zur
anderen stark verändern kann.
Obiges Experiment funktioniert noch besser in der Bewegung. Machen Sie
einen kleinen Spaziergang und stellen Sie sich dabei vor, dass Sie einen
langweiligen Gesprächspartner an Ihrer Seite haben und Sie ihm zuhören
müssen. Nehmen Sie dabei bewusst eine schlaffe Haltung mit
herunterhängenden Schultern, gesenktem Blick und leicht gekrümmtem
Körper ein und beobachten Sie sich selbst dabei, welche Gefühle das bei
Ihnen auslöst. Nach einer Weile wechseln Sie in das Gegenteil. Sie
stellen sich vor, dass der imaginäre Gesprächspartner an Ihrer Seite für
Sie sehr interessant ist, weil Sie ihn schätzen und Sie gespannt auf
das sind, was er Ihnen sagen wird. Sie straffen jetzt Ihren Körper,
heben den Blick, machen einen interessierten Gesichtsausdruck und
strahlen Selbstbewusstsein aus, ohne dabei überheblich zu wirken. Auch
jetzt werden Sie überrascht sein, welche Auswirkungen die neu
eingenommene Haltung auf Ihren Gemütszustand hat. Er wechselt innerhalb
weniger Sekunden von negativ und Ablehnung auf positiv, auf Neugierde
und Lebenshunger.
Die obigen kleinen Experimente verdeutlichen, dass unsere Körpersprache
nicht nur der Mitteilung an andere Menschen dient, sondern auch der
Kommunikation mit uns selbst. Es ist nicht nur so, dass unsere
körperliche Haltung unseren Gemütszustand widerspiegelt und für eine
Änderung zunächst unser seelisches Befinden verändert werden müsste,
sondern wir können uns selbst durch eine bewusste Änderung unserer
Haltung beeinflussen. Das ist vergleichbar mit Selbstgesprächen, in
denen man ständig seine Ziele wiederholt und so sein Unterbewusstsein
neu ausrichtet. Wie wichtig die Pflege einer guten körperlichen Haltung
ist, war beispielsweise den japanischen Samurai bereits seit
Jahrhunderten bewusst.
Eine positive Körpersprache stärkt unser Immunsystem und fördert den Parasympathikus
Eine positive Haltung des Körpers, die Stärke, Lebensfreude und
Interesse signalisiert, beeinflusst nicht nur unseren Gemütszustand,
sondern auch unser Immunsystem, das sich unter Dauerstress weit von
seiner optimalen Abwehrleistung entfernt. Während kurze, akute
Stressphasen die angeborene, unspezifische Abwehr sogar stärken, bewirkt
ein ständig erhöhter Level an Stresshormonen eine Schwächung der
unspezifischen und auch der spezifischen, im Laufe des Lebens erworbenen
Abwehr. Das lässt sich beispielsweise an der verminderten Zahl der
sogenannten Natürlichen Killerzellen (TK) erkennen und an der
verlangsamten Teilungsrate der spezialisierten T-Lymphozyten.
Unser Stoffwechsel unterliegt den beiden unbewussten Steuerungssystemen
des sympathischen und des parasympathischen Nervensystems. Der
Sympathikus tuned unsere Psyche und unseren Körper in akuten
Stressphasen auf Flucht oder Angriff, also auf kurzfristige
Höchstleistung bei geringstmöglicher Blutungsgefahr im Falle einer
Verletzung. Wenn die Gefahr vorüber ist, übernimmt der Parasympathikus.
Er kassiert die Stresshormone wieder ein und steht für Entspannung,
Regenerierung, Wachstum und bestmögliche Genesung im Falle einer
ernsthaften Verletzung. Mit einer straffen und positiven körperlichen
Haltung stärken wir den Parasympathikus und sagen einem chronisch
erhöhten Stresslevel den Kampf an.
Profitieren Sie in der Bonn Physio von der Beseitigung muskulärer Dysbalancen
Ein straffer Körper, der Energie und Lebensfreude ausstrahlt, setzt
voraus, dass das Zusammenspiel der oberflächlichen und der tiefen
Muskulatur funktioniert. Eine Beseitigung muskulärer Dysbalancen ist ein
individueller Prozess, auf den wir uns in der Physiotherapie Bonn
konzentrieren und Einiges an Erfahrung vorweisen können. Wir sind stolz
darauf, dass wir nach eingehender Eingangsanalyse (Anamnese) und
ausführlichem Eingangsgespräch in der Lage sind, mit Ihnen zusammen ein
individuelles Physiotraining auszuarbeiten, das Ihnen dazu verhilft, Ihr
positives Körpergefühl auf einem anspruchsvollen Stand zu halten, oder
es wieder zurückzuholen.
Besonderes Augenmerk legen wir in der Physiotherapie Bonn auf die
Mobilisierung wichtiger Muskelpartien wie die tiefe Rücken- und die
Brust- und Bauchmuskulatur. Die vorherige Mobilisierung ist wichtig für
das nachfolgende Muskeltraining, um entsprechende Dysbalancen zum
Verschwinden zu bringen. Ebenso wichtig sind Dehnübungen, die die im
Physiotraining angesprochenen Muskelpartien wieder in ihre ursprüngliche
Balance bringen.
Die Frage, ob unsere postmoderne Lebensweise an unserem Lebensgefühl
zerrt und dann zu einer ungünstigen muskulären Dysbalance geführt hat,
oder ob diese erst das unzuträgliche Lebensgefühl verursacht hat, ist
aufgrund der gegenseitigen Wechselwirkungen fast belanglos. Die Frage
kann nicht einwandfrei geklärt werden. Es ist jedenfalls gesichert, dass
die Arbeit an der Haltung des Körpers in der Bonn Physio gleichzeitig
enorme Auswirkungen auf die Lebensfreude und Energie hat, die auch nach
außen non-verbal kommuniziert wird.