Die Kreuzbandverletzung ist die häufigste klinisch bedeutungsvolle Verletzung im Bereich des Kniegelenks. Etwa 70 Prozent aller Bänderverletzungen in Deutschland sind Kreuzbandrisse. Nicht nur jungdynamische Top-Sportprofis und ambitionierte Hobbysportler sind davon betroffen. Auch bei den agilen Best Agern der Generation 50 Plus steigt zunehmend die Zahl derer, die sich nach Kreuzbandriss-Diagnostik in der Physiotherapie-Praxis einer präoperativen mehrwöchigen Zyklus-Therapie unterziehen müssen.
Was passiert bei einem Kreuzbandriss?
Der Kreuzbandriss, auch Kreuzbandruptur, ist ein partieller oder kompletter Riss eines oder beider Kreuzbänder des Kniegelenks. In den meisten Fällen ist das vordere Kreuzband (Ligamentum cruciatum anterius) betroffen. Wenn das Kreuzband infolge extremer Kniebelastung über die Maßen strapaziert wird, z. B. bei ruckartigen Streckbewegungen oder plötzlichen Richtungswechseln beim Laufen oder Springen, dann reißt es. Zumeist passiert dies ohne unmittelbare Fremdeinwirkung. Der Kreuzbandriss ist eine häufig anzutreffende Sportlerverletzung. Skiläufer, Rodler, Fußballer, Handballer, Volleyballer oder Hockeyspieler sind von Sports wegen prädestiniert für derartige Knieverletzungen. Doch auch in ganz alltäglichen Situationen, bei simplen Arbeiten im Haushalt oder bei Berufsunfällen, können bei akuter Bänderüberdehnung Kreuzbandrisse die Folge sein.
Schlaffe Bänder erhöhen zusätzlich das Risiko einer Unfallgefahr – bei ruckartiger Streckung drohen kleine Faserrisse, schlimmstenfalls ein totaler Bänderriss. Unbehandelte oder verschleppte Kreuzbandrisse führen langfristig zu schweren degenerativen Meniskusschäden im Knie, bis hin zur Kniegelenksarthrose. Man spricht hier vom zeitverzögerten „Giving Way“-Effekt: Das Kniegelenk ist nach mehrmonatiger beschwerdefreier Zeit auf Dauer instabil und schmerzhafte Schwellneigungen durch Gelenkergüsse können auftreten. Sportliche Aktivitäten sind nicht mehr oder nur noch eingeschränkt möglich.
Selten ist die Kreuzbandruptur eine isolierte, also alleinstehende Verletzung. Sie geht zumeist einher mit weiteren Läsionen von Bändern und Menisken. Die Mediziner unterscheiden zwei Arten von Kreuzbandrissen:
– den vorderen oder hinteren Kreuzbandriss mit sagittaler (von vorne nach hinten verlaufender) Instabilität und positivem Schubladenphänomen oder
– eine Kombinationsverletzung mit Schubladenphänomen in Drehstellung des Fußes nach innen oder außen.
Symptome bei einem Kreuzbandriss
Anhand der vorliegenden Symptome:
– kurzer, stechender Schmerz
– Knallgeräusch beim Zerreißen
– Schwellung des Kniegelenks
– Gelenkschmerzen
– blutiger Gelenkerguss (Hämarthros)
– Schonstellung des Knies, kein Durchstrecken möglich,
der detaillierten Beschreibung des Verletzungshergangs und mittels tastender (palpatorischer) Untersuchungen kann der Arzt bzw. der Physiotherapeut eine Kreuzbandruptur klar diagnostizieren. Zur Absicherung werden Verfahren wie die Magnetresonanztomografie oder die Arthroskopie durchgeführt.
Welche Therapie ist angeraten?
Welche Therapie geeignet ist, wann und wie diese ausgeführt wird, ist heute in der modernen Medizin ein kontrovers diskutiertes Thema. Fakt ist, kein therapeutisches Verfahren und kein operativer Eingriff können den ursprünglichen, gesunden Zustand des lädierten Kreuzbandes rekonstruieren. Unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse des Patienten und des jeweiligen Krankheitsbildes werden spezifische Behandlungsmaßnahmen eingeleitet.
Neben der chirurgischen, minimal invasiven Therapie mittels Arthroskopie werden konservative Therapiemaßnahmen verordnet. Ein frischer Kreuzbandriss wird im Normalfall etwa sechs bis acht Wochen nach der Verletzung operiert – nach einem vorausgehenden Physiotherapiezyklus. Erst dann ist ein vollständiges Abschwellen des Knies garantiert. Mitunter erfolgt ein operativer Eingriff erst Monate oder Jahre nach einem Kreuzbandriss. Signifikante Indikation für eine Operation ist die Instabilität des Kniegelenks.
Physiotherapeutische Maßnahmen
Konservative Therapiemethoden sind insbesondere für Patienten mit einer vorderen Kreuzbandruptur ohne Begleitverletzungen, bei eingeschränkter sportlicher Belastung und bei älteren Menschen eine gern praktizierte Alternative zum operativen Eingriff.
Die Bonner Physiotherapie-Praxis „Bonn Physio“ hat sich sehr erfolgreich auf konservative Behandlungsmethoden und Sportphysiotherapie bei Kreuzbandrissen spezialisiert. Neben gezielten Muskelaufbautrainings und funktionellen Bewegungsbehandlungen zur Wiederherstellung der Kniegelenksstabilität bieten der Fachexperte Tayfun Babayigit und sein Praxisteam eine Vielzahl qualifizierter orthopädischer Therapielösungen an. Professionell ausgeführte konservative Behandlungsmaßnahmen ermöglichen heute dem Patienten einen deutlich schnelleren Wiedereinstieg in den Berufsalltag ohne dauerhafte Einschränkungen. Zudem minimieren präventive physiotherapeutische Übungen nachweislich das Risiko einer Kreuzbandverletzung.