Der Fersensporn: Definition und Entstehung

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Was ist ein Fersensporn und wie entsteht er?

Fersenschmerzen werden häufig durch einen sogenannten Fersensporn verursacht. Tritt der Mensch beim Gehen auf, lastet das gesamt Körpergewicht – auch wenn es nur für einen kurzen Moment ist – auf der Ferse. Wer läuft oder mitunter Lasten trägt, sorgt für noch mehr Gewicht auf der Ferse. Bestehen Fehlhaltungen, kommt es in weiterer Folge mitunter zu Rissen in der Plantarfaszie. Auf Grund der Risse entwickelt der Körper neue knöcherne Strukturen, damit die Oberfläche des Knochens vergrößert werden kann. Ein Vorgang, der sodann zum eigentlichen Fersensporn wird. Der Fersensporn, auch als Hackensporn oder Kalkaneussporn bekannt, stellt eine klassische Entzündung im Fußbereich dar und ist im Regelfall verantwortlich für die Fersenschmerzen.

Die Entzündung der Sehnenplatte – der wahre Schmerzgrund

Der Betroffene erkennt keine äußerlichen Veränderungen an seiner Ferse. Der Fersensporn wird nämlich erst am Röntgenbild sichtbar; auf Röntgenbildern kann ein dornähnlicher Fortsatz erkannt werden, der direkt am Fersenbein gewachsen ist. Mediziner weisen aber immer wieder darauf hin, dass nicht die knöcherne Ausziehung den Schmerz verursacht, sondern vorwiegend die Entzündung der Faszie, die dafür sorgt, dass bei Belastung der Ferse die Probleme entstehen. Fakt ist, dass der Fersensporn nicht die Ursache darstellt, sondern nur eine der Folgen ist. Die Schmerzen werden von der entzündeten Sehnenplatte verursacht, die sich an der Fußsohle befindet. Aus diesem Grund lautet die korrekte Bezeichnung des Krankheitsbildes nicht Fersensporn, sondern Fasciitis plantaris – die Entzündung der Sehnenplatte. Faszien sind nichts anderes als Gewebestränge, welche sich vom Zehengrundgelenk bis zu der Ferse ziehen. Auf Grund Überbelastung und Fehlhaltungen können sich jene entzünden.

Nicht gefährlich, aber schmerzhaft

Der Fersensporn ist keinesfalls gefährlich und ist auch nicht für schwere Folgeerkrankungen verantwortlich. Dennoch sollte, schon alleine auf Grund der verbundenen Einschränkungen im Rahmen der Beweglichkeit und der einhergehenden Schmerzen, darauf geachtet werden, eine rechtzeitige Behandlung in Anspruch zu nehmen.

Der Nagel in der Ferse

In vielen Fällen bemerken Betroffene den Fersensporn nicht. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass sich die knöcherne Struktur des Sporns bereits ausgebildet hat und der Patient weder Beschwerden oder starke Schmerzen hat. Ausschlaggebend für die Schmerzen ist lediglich die Entzündung der Plantarfaszie. Liegt eine akute Entzündung vor, schmerzt die Ferse beim Aufsetzen bzw. bei der Belastung. Schmerzhaft sind vor allem die ersten Schritte am Morgen; harter Untergrund sowie das Stehen verschlimmern die Schmerzen. Liegt keine starke Ausprägung vor, berichten Betroffene immer wieder das Gefühl, „ein kleines Steinchen im Schuh“ zu haben. Das Gefühl kann sich derart steigern, sodass mitunter auch vom „Nagel in der Ferse“ berichtet werden kann. Charakteristisch ist vor allem die Zunahme der Schmerzen. Mitunter können die Beschwerden so stark werden, dass Betroffene Probleme mit dem Laufen haben, da jeder Schritt bereits starke Schmerzen verursacht. Die Schmerzen schränken einerseits die Lebensqualität ein, andererseits natürlich auch – wenn es sich um schwere Fälle handelt – die berufliche Existenz des Betroffenen.

Die Diagnose Fersensporn

Besteht ein Verdacht auf einen Fersensporn, sollte natürlich der Arzt kontaktiert werden. Jener tastet zuerst die Fußsohle ab und achtet darauf, ob der Patient mitunter auf einen ausgeübten Druck reagiert. Ein Röntgenbild gibt Klarheit, ob ein Fersensporn vorliegt oder ob mitunter andere Erkrankungen wie Gicht oder Rheuma für die Schmerzen verantwortlich sind. Ist der Mediziner unsicher, kann ein Blutbild für Aufklärung sorgen.

Wer glaubt, einen Fersensporn zu haben, sollte einen Arzt aufsuchen

In vielen Fällen wird der Fersensporn zufällig entdeckt – etwa dann, wenn noch keine Beschwerden entstehen, jedoch – auf Grund anderer Ursachen – ein Röntgenbild vom Fuß angefertigt wurde. Bestehen weder Beschwerden noch Schmerzen, ist keine Behandlung notwendig. Der Fersensporn ist – wie bereits erwähnt – ungefährlich. In vielen Fällen wurde auch ein selbständiges Verschwinden des Fersensporns beobachtet. Jedoch kann es Monate dauern, bis der Fersensporn verschwunden ist. In dieser Zeit können sehr wohl Schmerzen auftreten, welche die Lebensqualität des Betroffenen beeinflussen. Des Weiteren kann ein chronischer Schmerz hinzukommen, welcher in weiterer Folge jedoch schwieriger in seiner Behandlung ist. „Frische Leiden“ sind „einfacher“ zu behandeln. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass Betroffene relativ schnell einen Arzt aufsuchen, auch dann, wenn sie mitunter unsicher sind, ob es sich um einen Fersensporn handelt oder nicht.

Die Behandlung

Es gibt zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten, welche sehr wohl für Besserung sorgen können. In vielen Fällen werden unterschiedliche Therapien miteinander kombiniert, sodass eine schnelle Linderung der Symptome erfolgen kann. Gibt es jedoch keine deutlich spürbare Verbesserung, muss der Patient operiert werden. Bevor jedoch tatsächlich ein operativer Eingriff angeraten wird, folgen zunächst konservative Therapien. Im Rahmen der Physiotherapie Bonn gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie der Fersensporn behandelt werden kann.

Krankengymnastik und Dehnübungen

Mitunter sind Fehlhaltungen oder auch Überbelastungen der Grund, warum ein Hohl- oder Knickfuß entsteht und sich sodann ein Fersensporn bildet. Selbst Operationen oder Verletzungen können eine ausgeprägte Fehlhaltung verursachen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass im Rahmen der Bonn Physio darauf geachtet wird, wieder eine „gesunde Haltung“ zu bekommen. Im Rahmen der Physiotherapie Bonn wird daher das Problem direkt an der Wurzel gepackt, sodass zuerst das Fußgewölbe trainiert wird. Klassische Übungen bestehen etwa darin, dass die Fußsohle langsam über einen Gymnastik- oder auch Tennisball rollen sollen. Liegt eine Verkürzung der Wadenmuskulatur vor, welche unter anderem auch einen Fersensporn begünstigt, kann im Rahmen der Bonn Physio daran gearbeitet werden, mittels Massagen eine Lockerung der Strukturen herbeizuführen; spezielle Übungen sorgen dafür, dass die Muskulatur gedehnt werden kann.

Medikamente

Ibuprofen, Diclofenac oder ASS (Acetylsalicylsäure) sind klassische schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente, die im Rahmen der Fersensporn-Behandlung verordnet werden. Wichtig ist, dass die Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Arzt konsumiert werden bzw. die Einnahme nur über einen kurzen Zeitraum erfolgt. Vor allem Diclofenac kann mitunter starke Nebenwirkungen verursachen. Auch ASS (Acetylsalicylsäure) darf ohne Rücksprache, auf Grund der Veränderung der Blutgerinnung, nicht eingenommen werden.
Sind die Schmerzen derart stark, dass der Betroffene starke Probleme beim Gehen oder Laufen hat, kann mitunter auch eine Spritze für eine Linderung der Beschwerden sorgen. In vielen Fällen wird Cortison (entzündungshemmend) gespritzt, wobei mitunter auch eine Kombination aus Cortison und einem Lokalanästhetikum erfolgen kann. Da jene Behandlung aber keineswegs die Ursache, sondern nur die Beschwerden lindern, besteht natürlich die Gefahr, dass die Schmerzen relativ schnell wieder zurückkommen.

Stoßwellentherapie

Zur alternativen Behandlungsmethode zählt die Stoßwellentherapie. Die Idee hinter der Stoßwellentherapie liegt darin, mit gebündelten Schallwellen das entzündete Gewebe zu behandeln, wobei die Stoßwellen definitiv keine Zertrümmerung des Fersensporns verursachen. Viele Betroffene gaben an, dass die Stoßwellen sehr wohl die Entstehung und Ausbreitung der Schmerzen gehemmt haben; mitunter auch deshalb, weil diverse Stoffwechselvorgänge aktiviert wurden, sodass die Heilung begünstigt werden konnte. Die Behandlung ist schmerzhaft und wissenschaftlich umstritten, sodass sie nur in seltensten Fällen zur Anwendung gelangt.

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